Strahlung im Alltag
Es ist wie mit allem, die Dosis und die Zeit bestimmen ob etwas ein Gift oder ein Heilmittel ist! Das gilt für alle Stoffe! Auch für die welche radioaktiv sind!
Weil wir ionisierende Strahlung nicht wahrnehmen können und auch nicht wirklich gut darüber informiert sind, haben wir eine diffuse Angst davor. Hier nun eine sehr informative Dokumentation über Radioaktivität in unserem Alltag, die hoffentlich ein wenig Licht ins Dunkel bringt:
und
Sehr interessante Dokumentation der NAGRA über Radioaktivität
Kurzes und sachliches Video über Strahlung im Alltag:
Strahlende Pilze
Seit Tschernobyl sind erhöhte Mengen Sr-90 und Cs-137 in unseren Böden. Bei bestimmten Pilzarten lassen sich darum auch 20 Jahre nach diesem Reaktorunglück sogenannte Radionuklide in gesundheitsgefährdenden Konzentrationen nachweisen. Besonders betroffen sind die bei uns heimischen Maronen-Röhrlinge (Xerocomus badius) sowie Reifpilze (Rozites caperatus). Diese sollte man aufgrund der darin angereicherten radioaktiven Schwermetalle nicht in grösseren Mengen konsumieren! Zu beachten ist, dass es starke regionale Schwankungen bei den gemessenen radioaktiven Werten gibt.
Ein sehr hochwertiger und äusserst präziser Geigerzähler der hier zuverlässige Mess-Ergebnisse liefert ist der Radex RD1008. Er misst Beta- und Gamma-Strahlung zur selben Zeit und gibt beide Messwerte im Display an.
Sowohl Sr-90 als auch Cs-137 sind reine Beta-Strahler. D.h. bei deren Zerfall in ein anderes Radionuklid wird Betastrahlung emittiert!
JA, ich möchte Radionuklide bestimmen können!
Strahlendes Wild
Nicht nur Pilze und Pflanzen sind von einer erhöhten Strahlenbelastung betroffen, sondern auch bestimmte Wildtiere die diese Pilze und Pflanzen essen!
Wildschweine stehen auf Hirschtrüffel und fressen sie in rauen Mengen. Mit Folgen: Die Tiere weisen in bestimmten Regionen der Schweiz eine hohe Belastung an Cäsium auf, das vom Tschernobyl-Unglück 1986 stammt. Im Tessin wird der Grenzwert gar um das Fünffache überschritten.
Weitere Infos findest du hier. & auch hier
Die geläufigsten Radionuklide
Strahlende Alltagsgegenstände
Auch bei dir Zuhause hat es sicher das eine oder andere das radioaktiv strahlt. Meistens ist jedoch diese Strahlung sehr sehr gering und daher mehr interessant als gefährlich! Wenn du in einem Haus Wohnst bei dem Granitplatten (Küchenabdeckung) verbaut wurden, dann hast du bereits einen Prüfstrahler in deiner Wohnung verbaut:-).
Meistens ist auch das Lavabo (Keramik) und die Fliessen schwach Kalium-40 hastig und damit radioaktiv. Mit den meisten Geigerzählern ist jedoch diese Strahlung kaum messbar. Dazu brauchst du einen RD1008 oder einen PRM-9000, mit ihren hochsensiblen Pancake Zählrohren!
Im Bild oben ist der Gamma-Wert so wie überall in meiner Wohnung, der BETA Wert ist leicht erhöht. Wäre das Lavabo nicht radioaktiv, würde der Wert = 0 sein.
Gneis und Granit enthalten oft Spuren von Uran
Es gibt auch noch andere Dinge die einem im Alltag begegnen können, ausser Gegenstände. So zum Beispiel auch Steine. Im Tessin hat es vielerorts Gebäude, Mauern, Treppen, etc. aus Gneis oder Granit. Beide Gesteinsarten enthalten oft Spuren von Uran. Mit dem Geigerzähler RD1008 lässt sich diese natürliche Radioaktivität leicht feststellen. Hier kommt auch das nette GAMMA/BETA feature des RD1008 zum tragen:
Ich muss präzisieren: Wer bis jetzt immer mitgelesen und aufgepasst hat wird sich fragen, warum denn die Beta-Anzeige im Bild oben auf 0 steht? Das ist eine gute Frage! Die Anzeige oben sagt mir, dass der Stein selber unmittelbar an der Oberfläche keine messbare Radioaktivität hat. Denn hätte er das, wäre auch ein Beta-Anteil vorhanden! Es ist in dem oben vorliegenden Fall so, dass die Summe der Steine der ganzen Mauer & der Background den Wert von 0.30 uSv/h erzeugen. Dies muss reine Gamma-Strahlung sein, wegen der Reichweite. Da der RD1008 in dem Beispiel mit beiden Zählrohren den selben Wert misst, ergibt die Differenz = 0 und damit ist keine (für den RD1008 messbare) Betastrahlung vorhanden. Anders gesagt: der RD1008 sagt dir in dem Fall, dass eine gewisse erhöhte Radioaktivität da ist (Gamma-Strahlung), dass diese aber nicht direkt von dem Stein stammt auf dem er liegt (weil Beta-Strahlung = 0)!
Keramiken und Porzellan mit Uran
Früher wurde sehr oft Uran für die Herstellung von Glasuren verwendet. Sogenannte Uranglasuren. Sie sind meistens orange. Es gibt aber auch andere Farben wie grün, gelb, etc. Am stärksten radioaktiv sind jedoch immer die orangen. Bei uns in der Schweiz sind die Keramiken von Ziegler Schaffhausen manchmal stark radioaktiv (bis 100uSv/h).
Neben der Uranglasur gab es auch die Uranfarbe. Diese ist oft bei Tierfiguren zu finden und meistens ist es die schwarze Farbe die radioaktiv ist!
Uranglas
Desweitern wurde auch Glas mit Uranoxid eingefärbt. Dieses Glas hat eine wunderschöne gelb-grüne Farbe und fluoresziert stark unter UV-Licht. Für mich etwas vom Faszinierendsten was es gibt. Meine Website über Uranglas geht tiefer in die Thematik hinein.