Was ist Radioaktivität?
Radioaktivität oder besser gesagt radioaktive Strahlung hat eine eigenartige Charakteristik. Im Prinzip ist es eine Art von Energie die in Form von Wellen (mit einer Wellenlänge und Frequenz) und in Form von Teilchen in der Luft vorhanden ist und zwar überall! Es gibt die „Wellenstrahlung“ = Gammastrahlen und es gibt die „Teilchenstrahlung“ = Beta- & Alphastrahlen. Die Gammastrahlen lassen sich anhand des Wellendiagramms für Elektromagnetische Wellen veranschaulichen:
Die Beta- & Alpha- Teilchenstrahlen veranschaulicht die nächste Grafik besser
Die drei ionisierenden Strahlungsarten (Alpha/Beta/Gamma) vermögen unterschiedlich tief in menschliches Gewebe einzudringen. Während Alpha- und Betastrahlen maximal einige wenige Millimeter eindringen können, wird die energiereiche Gammastrahlung zwar abgeschwächt, gleichzeitig aber auch im Gewebe gestreut. Siehe Bild unten:
Vor ionisierender Strahlung kann man sich schützen, denn sie nimmt im Quadrat zur Distanz ab. Alpha- und Betastrahlen können mit relativ kleinem Aufwand komplett abgeschirmt werden. Gammastrahlung ist sehr durchdringend. Aber auch sie wird durch geeignete Materialien absorbiert, z. B. durch einige Zentimeter Eisen oder wenige Meter Gestein oder Beton. Siehe Bild unten:
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Radioaktivität – So natürlich wie Wasser!
Es hört sich zwar komisch an, ist aber war. Radioaktivität ist etwas vom Natürlichsten in diesem Universum. Ohne sie könnten wir eben so wenig Leben wie mit zu viel davon. Hier habe ich eine sehr interessante Doku über das Thema natürliche Radioaktivität.
Kurzes und gut verständliches Video: was ist Radioaktivität?
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Wie vor radioaktiver Strahlung schützen?
Bevor man sich schützen kann, muss man wissen dass sie da ist, die Radioaktivität. Es wäre auch von Vorteil zu wissen wo genau sie ist resp. von wo sie ausgeht. Und was auch wichtig ist: zu wissen welche Energie sie hat und damit wie gefährlich sie für Lebewesen ist. Das geht am besten mit dem Radex Obsidian.
Ein weiterer Punkt der interessant sein könnte ist die Strahlenart: Alpha, Beta, Gamma, Röntgen, etc. Dafür empfehle ich dir den RD1008 von Quarta Rad. Mit diesem genialen Geigerzähler kannst du ganz einfach die Bestrahlung und Alphastrahlung getrennt von der Gammastrahlung bestimmen.
Der beste und einfachste Schutz ist Abstand. Dies kann man selber ganz einfach experimentell (Messungen) überprüfen. Die Strahlung nimmt dabei bei doppeltem Abstand um den Faktor 4 ab. Die Aufenthaltszeit ist ein weiterer massgebender Faktor bei der Strahlungsleistung die man „abbekommt“. Dies erkennt man bereits aus deren Einheit : die Dosisleistung in (uSv/h). Es spielt also eine grosse Rolle, ob ich mich während einer oder zwei Stunden in einem radioaktiven Bereich aufhaltet wo der Geigerzähler 100uSv/h anzeigt (100uSv vs. 200uSv).
Es ist wichtig zu verstehen, dass Strahlung akkumulativ ist und man wissen muss, ob die Messwerte in einem Gebiet als „einzelne Dosis – uSv“ oder als „Dosis pro Zeiteinheit – uSv/h oder uSv/Jahr“ angegeben werden! Wenn für ein Gebiet ein Wert von 100uSv angegeben ist und du dich darin 10h aufhältst, hat das auf deinen Körper dieselben (schädlichen) Auswirkungen wie wenn du eine Dosis von 1000uSv erhältst. Oder wenn dein Messgerät 100uSv/h anzeigt, dann heisst das, dass wenn du dich 1h in dem Gebiet aufhältst, du eine Dosis von 100uSv erhältst. Den Messwert von XXX uSv/h den die meisten Geigerzähler anzeigen, multipliziert man einfach mit 24×365 um die jährliche Strahlendosis in uSv zu erhalten. Der Umrechnungsfaktor zwischen uSv und mSv ist 1000 resp. drei Kommastellen.
Die Messgrössen und Einheiten zusammengefasst
- Die Aktivität gemessen in Becquerel (Bq) gibt an, wie viele radioaktive Kerne pro Sekunde zerfallen und dabei die so genannte radioaktive Strahlung erzeugen.
- Die Dosis gemessen in Gray (Gy) gibt an, wie viel Energie (in Joule) durch Strahlung pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen wird.
- Die Äquivalenzdosis, gemessen in Sievert (Sv), gibt auch die Dosis in Joule pro Kilogramm an, allerdings gewichtet mit einem Faktor, der der biologischen Wirksamkeit der unterschiedlichen Strahlungsarten Rechnung trägt.
- Die Dosisleistung, gemessen in Gray pro Jahr (Gy/a) oder Sievert pro Jahr (Sv/a), gibt an, wie viel Energie pro Zeit (also Leistung) pro Kilogramm aufgenommen wird. Normalerweise ist diese Dosisleistung klein und liegt im Bereich von wenigen tausendstel Sievert (Millisievert) pro Jahr, also z.B. 3 mSv/a.
- Steigt wegen eines Unfalls in einem Kernkraftwerk in dessen Umgebung die Radioaktivität, so geht dies über kurze Zeiträume mit erhöhten Dosisleistungen einher. Menschen, die für einen Tag einer Dosisleistung von 1500 mSv/a ausgesetzt sind, erhalten dabei eine Dosis von 4 mSv, also etwas mehr als sonst in einem Jahr.
- Aktuelle Messwerte von Dosisleistung werden gelegentlich auch als Stundenwerte angegeben. Dabei gilt die Umrechnung: 1 µSv/h=8,76 mSv/a. Natürliche Hintergrundwerte sind in der Stundeneinheit daher im Bereich von 0,23 µSv/h. In der Berichterstattung um das havarierte Kraftwerk Fukushima I in Japan wurde von Werten mit einigen hundert mSv berichtet, gemeint waren dabei immer mSv/h.
Hier findest du eine sehr gute Beschreibung der beiden gängigen Mess-Grössen für radioaktive Strahlung. Becquerel und Sievert: